Häufige Fragen

„Dhoka“ heisst auf Nepali „Türe/ Tor“. Im Zusammenhang mit unserem Projekt weist dieser Name auf die symbolische Türe hin, die das Projekt unseren Kindern und allen Beteiligten sein soll. Eine Türe zu neuen Möglichkeiten und Optionen. Der Artikel „La“ wurde zum einen aus ästhetischen Gründen vorgesetzt, andererseits sind es die Anfangsbuchstaben von Laxmi, der nepalesischen Partnerin, die das eigentliche Herz des Projektes ist.

Im Januar 2008 reiste Simone zum ersten Mal nach Nepal. Die Wogen des Bürgerkrieges (offiziell von 1994 bis 2006) hatten sich soweit geglättet, dass ein Aufenthalt möglich war. Das Ziel war Lubhoo, ein kleines Städtchen ausserhalb von Patan, wo Simone bei einem Nepalesen und seiner Familie unterkam. Bald nach der Ankunft begann Simone in einer Schule mit einem Praktikum. Der Schulweg führte sie täglich am Zuhause der Familie Dhungel vorbei. Der Gastbruder stellte Laxmi  und Simone einander vor und es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft. Die Chemie zwischen den Beiden und die jeweilige Vorgeschichte stimmte, und schon bald entstand die Idee, im Rahmen eines kleinen Projekts zusammenzuarbeiten.

Ende 2011 standen wir finanziell auf genug stabilen Beinen, dass wir eine Erweiterung unserer Tätigkeiten ins Auge fassen konnten. Schnell war klar, dass sich Laxmi insbesondere für die Frauen und durch sie für die Familien einsetzen wollte. Nach einigen Streifzügen im Quartier Balku und vielen Gesprächen mit Frauen aus verschiedenen Schichten wurde klar, das wir erstmal einen Treffpunkt für den intensiveren Austausch anbieten wollten. Daraus wurden unsere "Traininggroups". Diese trafen sich fortan regelmässig und wurden jeweils von unserem Team für verschiedene Themen wie Hygiene, Haushaltsfinanzen, Ernährung etc.  sensibilisiert.

Bald entstanden aus den Trainingsgruppen die ersten Spargruppen und parallel nahmen wir die Näh- und Literacykurse in unser Angebot auf.

Die Kinder kamen anfangs über „Vitamin B“ (Kontakte und Beziehungen) zu uns.  Tatsache ist, in Nepal ist es leider sehr einfach, Kinder in schwierigen Situationen zu finden. Kein Wunder nach einem 7-jährigen Bürgerkrieg und der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Situation.

Mittlerweile nehmen wir nur noch Kinder bei uns auf, die uns von der offiziellen Behörde (CWC - Child Welfare Council) zugewiesen werden.

Die Kinder sprechen alle Nepali, die Amtssprache in Nepal. In der English Medium Schule lernen sie alle auch Englisch. Englisch ist essenziell für Zukunftschancen in Nepal. Mittlerweile sprechen alle älteren Kinder ein recht gutes Englisch.

Das Schulsystem ist kaum vergleichbar mit unseren Standards. Die Lehrkräfte sind mehrheitlich schlecht ausgebildet, unterbezahlt und geniessen nicht wirklich viel Ansehen in der Gesellschaft. Wer sonst keine Arbeit findet beginnt "halt" mit unterrichten. Leider ist das Angebot an qualitativen, pädagogischen Ausbildungen verschwindend klein. Zudem muss man die unzähligen Schulen aufteilen in Government Schools und Private Schools. Alle Eltern, die es sich irgendwie leisten können, schicken ihr Kind in eine Private School. Diese Schulen sind kostenpflichtig, aber oft nur wenig besser als die Government Schools. In erster Line will der jeweilige Besitzer mit seiner Schule Geld verdienen. Somit zählt bedauerlicherweise Profit mehr als Qualität; wer leidet sind die Lehrkräfte und im weiteren Sinne die Schüler und somit das Bildungsniveau des Landes.

Zusätzlich zu den Government und Privat Schools gibt es unzählige Schulen, die von verschiedenen Hilfswerken und ausländischen Investoren unterhalten werden. Diese Schulen haben in der Regel einen recht guten Standard was Infrastruktur und Qualität betrifft, sind aber entweder fest in ein Projekt eingebunden, oder entsprechend teuer.

Der erste wichtige Meilenstein ist das SLC (School Leaving Certificate) nach der 10. Klasse. Diese umfassende Prüfung muss bestanden werden, damit weiterführende Schulen besucht werden können.

La Dhoka ist in Nepal amtlich registriert und hat eine „Social Welfare Number“.

Wir sind direkt dem Child Welfare Council (CWC)  und dem Social Welfare Council unterstellt. Diese Ämter haben setzen strenge Regelungen und Auflagen für Kinderhäuser/ Waisenhäuser durch. Grundsätzlich sind die Regelungen des CWC sehr begrüssenswert; vertreten sie doch die Rechte der Kinder und sind bestrebt, möglichem Missbrauch auszuschliessen.

Jedes Jahr müssen wir das Projekt (bzw. die Projekte, denn das Narighar und das Kinderhaus müssen separat registriert werden) neu registrieren und die entsprechenden Behörden schicken ihre Mitarbeiter vorbei um sich von unserer Umsetzung zu überzeugen. Dieser Prozess ist sehr aufwändig und einigermassen kostenintensiv aber nicht zu vermeiden.
Seit wir das Kinderhaus als gemeinsames Zuhause von Laxmi & Familie führen, bekommen wir jeweils eine sehr gute Bewertung.

Die Registrierung des Narighars verläuft im Vergleich relativ problemlos.

In Nepal gibt es unzählige Hilfswerke. La Dhoka ist im Vergleich eine sehr kleine Organisation. Insbesondere beim Kinderhaus verhalten wir uns sehr neutral; die Kinder sollen ja möglichst normal aufwachsen können.

Etwas anders verhält es sich beim Narighar. Damit unsere Zielgruppe überhaupt von uns weiss, brauchen wir gezwungenermassen eine gewisse Bekanntheit. Seit Jahren reicht uns da aber die positive Mund-zu-Mund-Propaganda vollkommen aus. Da auch immer wieder öffentlichkeitswirksame Aktionen in und um Balkhu organisiert werden (Verkaufsstände, Aufräumaktionen, Frauendemos etc.), wissen die meisten Lokalen von unserer Arbeit.

Wichtiger als eine grosse Bekanntheit in Nepal ist aber auf jeden Fall, dass La Dhoka eine breite Unterstützung von der Schweiz aus bekommt.

In der Schweiz wurde im Mai 2009 der Verein La Dhoka gegründet. Der Verein bietet uns die Möglichkeit, den Kontakt mit den Mitgliedern und Freunden von La Dhoka gezielt zu pflegen, die Buchhaltung professionell zu führen und natürlich auch die Steuerbefreiung für die Spenden anzubieten. In unserem Jahresbericht fassen wir jeweils die Ereignisse des Jahres zusammen und informieren die Mitglieder und die Behörden über die Verwendung der uns anvertrauten Gelder.

Den jährlichen Mindestbetrag haben wir auf 60 CH Fr festgelegt. Uns ist wichtig, dass auch jüngere Leute die Möglichkeit haben, uns nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen. Zudem ist es möglich, als „aktiv Mitglied“ monatlich einen selbstgewählten Betrag an La Dhoka beizusteuern.

Bei Interesse: Melden unter „Kontakt

La Dhoka ist ein kleines, unbürokratisches Projekt, welches sich zu Ziel gemacht hat, einigen Menschen etwas Erleichterung und neue Chancen zu ermöglichen. Falls du schon immer ein Projekt in einem Entwicklungsland unterstützen wolltest, bietet sich La Dhoka aus verschiedenen Gründen an:

  • Dein Geld kommt vollumfänglich dem Projekt in Nepal zugute, da sich der Vorstand und alle schweizer Helfer ehrenamtlich engagieren. Die einzigen Nebenkosten, die entstehen, sind jeweils die Überweisungsgebühr, Druck und Versand des Jahresberichts (einmal jährlich) und manchmal Mietgebühren für Räumlichkeiten.
  • Du unterstützt mit deinem Geld ausschliesslich Einheimische. Sei es das Quartierlädeli, welches uns mit 30kg Reissäcken versorgt, die Nachbarsfrau, die die Wäsche macht, die ehemalige Lernende, die bei den Nähkursen assistiert...
  • Bei Interesse steht dir Simone jederzeit für Auskünfte zur Verfügung (siehe Kontakt)