Und wieder ist Lockdown

Wir haben es alle in den Medien mitverfolgt. Gegen Ende April stiegen die Coronafallzahlen in Indien in rasendem Tempo. Es war absehbar, dass diese neue Welle auch auf Nepal bzw. Kathmandu überschwappen wird. Anfangs Mai dann wurde für das KTM Valley erneut ein harter Lockdown beschlossen. Von einem Tag auf den anderen fuhren keine Busse mehr, Schulen und Läden blieben erneut geschlossen und die allermeisten Berufstätigen wurden zur Untätigkeit verknurrt. Laxmi war bei dieser zweiten Welle viel besorgter und obwohl die Kinder mittlerweile mit dem Fernunterricht sehr versiert sind, erschien ihr die erneute Aussicht auf das Zuhause eingesperrt sein einiges düsterer als beim ersten Mal. Schon von Beginn an äusserte sie die berechtigte Sorge, dass auch dieser Lockdown weit länger dauern könnte, als die angekündigte Woche. Sie sollte Recht behalten.

Heute, gut vier Wochen später hat der lange zweite Lockdown die allermeisten Menschen in eine ziemlich schwierige Wirtschaftliche Lage gebracht. Alle die «Labour»-Job; also Jobs bezahlt auf Tagesbasis fallen nach wie vor weg, ohne dass die Regierung ein Notfallprogramm für die Familien ohne Einkommen und finanzielle Mittel aufgebaut hätte. Auch die Menschen aus der Mittelschicht kommen langsam in Bedrängnis. Hypotheken (mit sehr hohen Hypothekenzinsen) wollen bezahlt werden und die gesamten Fixkosten sind nicht weniger geworden, sondern durch die stark erhöhten Lebensmittelpreise noch grösser geworden.

Für alle Menschen ohne vertraglich gesichertes Einkommen (also den Grossteil der Bevölkerung) ist diese Situation extrem belastend. Wer Glück hat, lebt von seinem Ersparten oder hat wohlhabendere Verwandte, die unterstützen können. Für viele wird es aber je länger desto enger und die Nahrungsmittel werden knapp.

An einigen Orten in Kathmandu finden sich nun täglich Menschen ein, die auf Essensausgaben von verschiedenen NGO`s hoffen, um wenigstens einmal am Tag etwas in den Magen zu bekommen.

Anfangs Juni ergab sich für Laxmi und BK die Möglichkeit mit der NGO «Global Peace Foundation» eine erste Lebensmittelausgabe für die prekärsten Fälle im Narighar zu organisieren. Rund 35 Familien wurden so mit Lebensmittelpaketen für rund zwei Wochen versorgt.